Auch bei diesen Spielen dreht sich alles nur um Zahlen

Diese abstrakten Objekte, die Wissenschaft und Mysterium zugleich sind, stellen heute eine Selbstverständlichkeit für uns dar. Sie sind einst aus der Notwendigkeit entstanden, um die Anzahl von Dingen zu beziffern. Obwohl es nicht genau bestimmt werden kann, geht die Entstehung auf viele Tausend Jahre zurück. Laut Definition ist eine Zahl der Oberbegriff für verschiedene mathematische Konzepte. Diese umfassen Zahlbereiche wie Natürliche Zahlen, Rationale Zahlen oder Komplexe Zahlen. Im alltäglichen Leben helfen uns Zahlen dabei die Mathematik oder Physik zu verstehen oder um schlicht zu bestimmen, wie viele Äpfel noch im Obstkorb liegen. Darüber hinaus sind Zahlen ein wichtiger Bestandteil von Spielen. Doch welche Spiele sind das? Und wie werden Zahlen bei diesen eingesetzt?

Der Begriff Lotto leitet sich aus dem Italienischen oder Französischen ab und bedeutet so viel wie „Los“ oder „Anteil“. Angewandt wurde es erstmalig im 15. Jahrhundert in der Republik Genua, um Ratsmitglieder neu zu bestimmen. Dazu wurden die Namen auf Lose geschrieben, die anschließend der Reihe nach gezogen wurden. Diese Art entwickelte sich schnell zu einem spaßigen Wettbewerb und so wurden die Namen letztlich durch Zahlen ersetzt. Der Genuese Benedetto Gentile nutzte diese Idee für sich und veranstaltete Lotterien, so wie wir sie heute noch kennen. Bald darauf wurde die Lotterie auch in England eingeführt, mit den Erlösen wurden Renovierungen oder Bauten von öffentlichen Gebäuden durchgeführt. Anfang des 17. Jahrhundert kam das Lottospiel dann auch endlich in Deutschland an.

Mittlerweile hat jedes Land sein eigenes Lotto-System. In Deutschland wird daher bekannterweise 6 aus 49 gespielt. Das bedeutet, dass auf einem Tippschein 6 Zahlen aus Kästchen mit je einer Zahlenreihe von 1 bis 49 ausgewählt werden. Zweimal in der Woche, nämlich mittwochs und samstags, werden die sechs Gewinnerzahlen gezogen. Die Gewinnstufe wird aus den entsprechenden Treffern ermittelt, die Anzahl der richtigen Zahlen bestimmt auch die Gewinnmenge. Es gibt allerdings auch die passive Lotterie, bei der ein Los mit einer bereits vorgegebenen Nummer gekauft werden kann.

Der Ursprung des Roulette geht auf das mittelalterliche „Rad der Fortuna“ zurück. Entstanden ist es in Italien im 17. Jahrhundert und breitete sich in den folgenden 100 Jahren bis nach Frankreich aus. Ludwig der XV wollte das Spiel ursprünglich verbieten lassen, doch dies gelang ihm nicht und Napoleon Bonaparte erlaubte es daraufhin Anfang des 19. Jahrhunderts. In Städten wie Wiesbaden oder Bad Homburg wurden in den folgenden Jahren große Spielbanken eröffnet, wo vor allem Roulette gespielt wurde. Heutzutage ist der Klassiker auf der ganzen Welt zu finden, die Spielregeln sind zwar fast gleich, aber unterscheiden sich von Variante zu Variante.

Unterschieden wird zwischen dem französischen und dem amerikanischen Roulette. Die französische Variante wurde klassisch an Doppeltischen gespielt, mit dem Roulettekessel auf einer und den Einsatzfeldern auf der anderen Seite. Üblich ist es allerdings, dass heutzutage an nur einem Tisch gespielt wird, auf dem beide Elemente zusammengefasst wurden. Dieser wird von vier Croupiers überwacht. Der Kessel ist eine sich drehende Scheibe mit 36 Nummernfächern, die abwechselnd rot und schwarz eingefärbt sind. Ein 37. Fach ist grün und steht für die Null oder „Zéro“. Eine Kugel in der Scheibe soll dann die Gewinnzahl ermitteln. Mit Jetons wird vorher auf die Zahl oder Zahlengruppe gesetzt, auf die man tippt. Ziel ist es die richtige Zahl zu erraten, auf die die Kugel fällt. Im amerikanischen Roulette gibt es neben der Null noch eine weitere Doppel-Null, also eine 38. Zahl. Außerdem hat der Spieler die Möglichkeit personalisierte Chips einzusetzen, also mit beliebigen Werten. Ein Einblick in den genauen Spielverlauf macht deutlich, welche Rolle Zahlen in diesem Spiel spielen. Eines ist aber gewiss: Ohne die Nummerierungen, würde das Spiel nicht funktionieren und für deutlich weniger Spannung in den Spielbanken sorgen.

Das Spiel Bingo wurde von dem Lotteriespiel inspiriert, der Name wurde von dem Amerikaner Edwin Lowe im Jahre 1929 erstmals verbreitet. Zu dieser schicksalsträchtigen Entwicklung kam es, als er auf seinem Jahrmarkt einer Gruppe von Spaniern beim Spielen zusah. Diese deckten die gezogenen Zahlen mit getrockneten Bohnen ab und riefen „Beano“. Lowe brachte diese neue Art des Spiels von Georgia bis nach New York. Dort rief dann eine Gewinnerin aus Versehen „Bingo“; so entstand der Name des Spiels, den wir heute noch kennen.

Wie beim Lotto werden zufällig Zahlen gezogen. Die Teilnehmer kaufen allerdings ein Los oder Teilnahmecoupons, wo willkürliche Zahlen drauf gedruckt sind. Nachdem eine Zahl gezogen wird, müssen die Spieler diese farbig auf ihrem Los markieren, sofern diese vorhanden ist. Werden auf einem Los fünf Zahlen in einer senkrechten, waagerechten oder diagonalen Linie markiert, so ruft der Teilnehmer „Bingo“ und ist der Sieger der Runde. Darüber hinaus gibt es auch weitere Varianten, um einen Gewinn zu erzielen. Die Besonderheit am Bingo ist auf jeden Fall der Gemeinschaftsaspekt, der auch bei Abwandlungen wie Keno bestehen bleibt.

Zahlen spielen in diesen und vielen weiteren Spielen die Hauptrolle. Sie entscheiden darüber, ob der Einsatz und die Vermutung richtig waren. Natürlich können Wahrscheinlichkeiten ausgerechnet werden, doch am Ende entscheidet meist der Zufall – so auch bei der nächsten Lottoziehung.

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